Im Training zum Teil schon kontrovers diskutiert und dann doch für gar nicht so schwer befunden: Die neuen Regeln fürs Badminton. Ralleypoint-Zählweise ist das Zauberwort – gemeint ist damit, dass jeder Punkt gezählt wird, also auch bei Aufschlag des Gegners. Meine Meinung dazu ist geteilt: einerseits wird die Länge der Matches damit kalkulierbarer und das ist gut. Andererseits geht ein grosser Teil des badmintontypischen Geduldspiels verloren, das ungefähr mit den Einstand/Vorteil/Einstand-Schlachten beim Tennis vergleichbar war.
Die neuen Regeln zum Downloaden gibt es hier.
Übrigens, schon ab nächster Saison sind die neuen Regeln verbindlich. Es wird also Zeit die neuen Taktiken in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Als kleiner Service hier schon mal einige Kniffe und Gedanken dazu von meiner Seite (gerne durch Kommentare zu ergänzen):
1. Die Geburt des Badminton-Breaks
Ein Punkt bei eigenem Aufschlag ist nun ähnlich wie im Volleyball und ganz anders als im Tennis als waschechtes und wertvolles Break einzustufen. Denn schliesslich ist der Spieler der den Aufschlag annimmt erstmal im Vorteil, er kann ja die erste druckvolle Aktion setzen. Versiebt dieser diesen Vorteil, ist man zumindest mal auf einen Punkt weg, falls danach wieder brav die Punkte geteilt werden. So zumindest die Theorie… Man kann natürlich auch direktpunktende Killer-Aufschläge aus dem Ärmel zaubern.
2. High Pressure Service
Grade im Doppel ist der Aufschlag ja sowieso schon reine Nervensache. Mit der neuen Zählweise wirds nun noch verschärfter. Jeder weggeworfene Aufschlag, der wegen Nervösität an der Netzkante hängen bleibt oder wegen zu grosser Lässigkeit das Ziel (z.B. lang hinten rechts) verfehlt, zählt jetzt als Punkt für den Gegner. Aufschlag üben und Beruhigungstabletten kaufen heisst also die Devise.
3. Zählen im Doppel
Ist gar nicht so schwer wie man denken könnte, wenn man hört dass der zweite Aufschlag abgeschafft wurde. Denn es gibt einige neue Regelmässigkeiten, an denen man sich gut orientieren kann. Erstens ist die Abfolge der aufschlagenden Spieler immer gleich – man kann sich also den Gegner merken, der vor einem Aufschlag hat, danach kommt man immer an die Reihe. Zweitens wechselt die Seite des Aufschlags immer. Wenn also zwei Aufschläge hintereinander von der gleichen Seite gespielt werden, ist was schiefgelaufen.
4. Pumpe wird unwichtiger
Es wird vor allem die Zocker mit fehlender Puste freuen. Mit der neuen Zählweise werden die Matches kürzer und in sich knapper. Spieler, die nur auf ihre überragende Fitness setzen, sind nicht mehr soooo sehr im Vorteil wie vorher. Trotzdem ist Badminton natürlich weiterhin ein absoluter Laufsport… Leider 🙂
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